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Die Stiftung


 

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Jahresbericht 1998

1. Träger der Stiftung

Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk der parlamentarischen Gruppe für Tierversuchsfragen (Öffentlichkeit), der Interpharma (Novartis Pharma AG, F. Hoffmann-La Roche AG) und des Fonds für versuchstierfreie Forschung (Tierschutz). Sie wurde am 18. August 1987 ins Handelsregister eingetragen.

Die Mittel für die Unterstützung der Forschung stammen im wesentlichen vom Bundesamt für Veterinärwesen und von der Interpharma.

2. Zweck der Stiftung

Die Stiftung Forschung 3R bezweckt, die Forschung auf dem Gebiet der Alternativmethoden zu Tierversuchen durch Finanzierung von Forschungsprojekten zu fördern. Sie unterstützt vordringlich Projekte zur Erforschung neuer Methoden oder zur Weiterentwicklung bekannter Methoden (Validierung von Methoden), welche im Sinne der 3 R (Reduce, Refine, Replace / Vermindern, Verbessern, Vermeiden) gegenüber der heutigen Tierversuchspraxis praktisch anwendbare Verbesserungen versprechen.

Projekte aus einem weiten Problemkreis werden unterstützt, sofern sie erfolgversprechende Ansätze zeigen, um zu einer Verminderung der Tiere in Tierversuchen oder auch nur der Belastung der Tiere zu führen. Insofern kommen Projekte, die auf den 3R Grundsätzen basieren, aus einem bio-medizinisch multidisziplinären Umfeld in Frage.

3. Geschäftstätigkeit 1998

Der Stiftungsrat trat im 12. Geschäftsjahr dreimal, zu je einer halbtägigen Sitzung im März, Juni und Dezember, zusammen. Dabei wurden neben den statutarischen Geschäften zum Jahresabschluss 1997 folgende Sachgeschäfte behandelt.

An 16 laufende Projekte wurden die Forschungsbeiträge für das Jahr 1998 zugesichert. Dazu wurde 1 neues Projekt sowie der Auftrag für eine CD-ROM 3R genehmigt. Weitere 19 Gesuche wurden abgelehnt. Der Stiftungsrat nahm im übrigen von der Schlussevaluation des Expertenausschusses betreffend 5 Projekte Kenntnis, die in den Vorjahren abgeschlossen worden waren. Im März wurden sodann die Richtlinien betreffend die Gestaltung von Beitragsgesuchen geändert. Ferner bewilligte der Stiftungsrat einen Kredit für eine Internet Homepage der Stiftung. Seit Ende Jahr ist die Stiftung unter der Adresse http://www.forschung3r.ch auf dem Internet präsent. Einen Schwerpunkt bildete die Auswahl eines neuen wissenschaftlichen Mitarbeiters.

Der Expertenausschuss hat sich im Verlaufe des Jahres, unterstützt durch den wissenschaftlichen Mitarbeiter, an drei Sitzungen vor allem mit folgenden Geschäften befasst: Der Prüfung von neuen Beitragsgesuchen, der Nachevaluation abgeschlossener Projekte, der Vorbereitung der Produktion einer CD-ROM 3R und der Auswahl eines neuen wissenschaftlichen Mitarbeiters der Stiftung.

In diesem Jahr wurden 5 Projekte (44/95, 45/96, 48/96, 51/96, 57/97) abgeschlossen. Zusammen mit den bereits in den Vorjahren abgeschlossenen Projekten (1-5/87, 6-15/88, 16/89, 17-20/90, 21-24/91, 25-42/92, 49/96) sind damit 48 von 66 Projekten abgeschlossen.

4. Personelles

Im März 1998 nahm der Stiftungsrat unter bester Verdankung der geleisteten Dienste vom Rücktritt von Herrn Dr. med. vet. Thomas A. Bürge aus dem Expertenausschuss Kenntnis. Als Nachfolger konnte Herr Dr. Alfred Schweizer, Tierschutzbeauftragter der Novartis Pharma AG, Basel, für die Mitarbeit im Expertenausschuss gewonnen werden. Auf Ende Mai trat Herr Dr. med. vet. Johannes Kaufmann aus dem Expertenausschuss zurück, weil er das Bundesamt für Veterinärwesen verliess, um die Stelle des Wissenschafts-Attaché in den USA anzutreten.

Ende August verliess der bisherige wissenschaftliche Mitarbeiter, Herr Ronald Greber, seine Stelle, um eine neue Herausforderung im Stab der Universität Bern anzunehmen. Im Dezember stellte der Stiftungsrat Herrn Prof. Dr. sc. nat. ETH Peter Maier vom Institut für Toxikologie der ETH und Universität Zürich, Schwerzenbach, im Rahmen eines 50 Prozent Arbeitspensums als wissenschaftlichen Berater an.

Auf Ende Jahr traten Frau Ständerätin Christine Beerli wegen Überlastung und Herr Prof. Dr. med. vet. Andreas Steiger wegen Austritts aus dem Bundesamt für Veterinärwesen aus dem Stiftungsrat zurück. An deren Stelle konnten Anfang 1999 Frau Nationalrätin Christine Egerszegi-Obrist und Herr Dr. med. vet. Raymond F. Miserez für den Stiftungsrat gewonnen werden.

5. 3R-Info-Bulletin

Bisher wurden die folgenden 3R-INFO-BULLETINS auf Englisch herausgegeben:

Nr.DatumThema
1Juni 1994Die Stiftung stellt sich vor
2September 1994In vitro Produktion von monoklonalen Antikörpern
3Dezember 1994Prof. Gerhard Zbinden und 3R in der Toxikologie, Nachruf
4April 1995Arzneimittelprüfung mit in vitro Methoden; Verwendung menschlicher Leberzellen und Gewebebanken
5August 1995Menschliche, rekombinante Antikörper
6September 1995Ausschreibung des aktuellen Schwerpunktprogrammes
7März 1996Die Bedeutung der 3"R" nach Russel & Burch, 1959
8August 1996Zellkulturmodell für die Prüfung von Verdauungsvorgängen
9Oktober 1996Fischzellkulturen in der Oekotoxikologie
10August 199710 Jahre Stiftung Forschung 3R

6. Finanzielles

Für Forschungsbeiträge und andere Unterstützungen wurden im Jahre 1998 rund Fr. 1 056 000.- aufgewendet. Dazu kamen noch rund Fr. 74 000.- für die Projektbegleitung und Information sowie Fr. 74 000.- für Verwaltungsaufwand. Somit resultiert ein Gesamtaufwand von rund Fr. 1 204 000.-. Der Forschungsaufwand für die laufenden Projekte (Fr. 905 000.-) lag damit um rund Fr. 30 000.- unter dem Budget. Für Video, Broschüre und CD-ROM 3R wurden Fr. 150 000.- beansprucht, wobei die Informationsbroschüre und die CD-ROM noch in Arbeit sind. Der Aufwand für Projektbegleitung, Information und Verwaltung lag mit insgesamt Fr. 148 000.- rund Fr. 20 000.- unter dem budgetierten Betrag. Dies, weil wegen dem Austritt des wissenschaftlichen Mitarbeiters vier Monatslöhne wegfielen; anderseits erhöhte sich der Aufwand für das Sekretariat in Zusammenhang mit dem Mitarbeiterwechsel.

Auf der Einnahmenseite bildet das finanzielle Engagement von Bund und Interpharma die Grundlage für die Tätigkeit der Stiftung. Für beide ist dabei der Grundsatz wegleitend, dass die Stiftung jährlich von beiden Parteien in gleichem Umfang unterstützt wird. Der Bund stellte der Stiftung Fr. 415 000.- zur Verfügung. Der Beitrag der Interpharma von Fr. 465 000.- setzte sich zusammen aus dem Äquivalent zum Bundesbeitrag (Fr. 415 000.-) und einem Beitrag (Fr. 50 000.-), mit welchem wie bisher der Einsatz der Sektion Tierversuche und Alternativmethoden im Bundesamt für Veterinärwesen als Naturalleistung des Bundes zugunsten der Stiftung honoriert wurde. Für die Herstellung der CD-ROM 3R übernahmen Bund und Interpharma projektbezogen weitere Fr. 92 000.-.

Den Gesamteinnahmen von rund Fr. 980 000.- (Bund und Interpharma Fr. 880 000.-, übrige Beiträge für CD-ROM Fr. 92 000.-, Bankzinsertrag Fr. 8 000.-) steht der Gesamtaufwand von Fr. 1 204 000.- gegenüber. Per Saldo ergibt dies einen Ausgabenüberschuss von rund Fr. 224 000.-. Der Posten nicht verbrauchte Beiträge verminderte sich dadurch von rund Fr. 443 000.- per Ende 1997 auf nun Fr. 219 000.-.

Das Budget 1999 sieht für laufende Projekte rund Fr. 650 000.- und für die Unterstützung neuer Projekte maximal Fr. 240 000.- vor.

Übersicht über die Beiträge 1987 - 1998

Bis Ende 1998 wurden Projekte und andere Unterstützungen mit einem Gesamtbudget von Fr. 9 395 601.45 genehmigt. Die daran bisher ausgerichteten Beiträge erreichen Fr. 8 262 810.50. Bund und Interpharma stellten der Stiftung seit 1987 Fr. 9 216 000.- zur Verfügung.

10-jahres-Übersicht

7. Jahresrechnung

Erfolgsrechnung 1998AufwandErtrag
Einnahmen
Beiträge Bund 415 000.00
Beiträge Interpharma 465 000.00
Andere Beiträge 92 000.00
                    
Beiträge an Stiftung 972 000.00
Kapitalertrag 8 212.95
Rückerstattung von Forschungsbeiträgen 522.90
                    
Gesamteinnahmen 980 735.85

Ausgaben
Forschungsbeiträge u. Unterstützung905 167.60
Aktionen 3R/Aufträge150 517.35
Projektbegleitung u. Information74 320.05
VerwaltungsaufwandVerwaltungsaufwand74 373.75
                   
Gesamtausgaben1 204 378.75
 
Ausgabenüberschuss 223 642.90
                    
  1 204 378.75

Bilanz per 31. Dezember 1998AktivenPassiven
Aktiven
Bankguthaben 235 861.00
Verrechnungssteuer 2 874.55
AHV/IV/EO-BVG-UVG Saldo 100.00
Aktive Rechnungsabgrenzung 5 373.20

Passiven
Passive Rechnungsabgrenzung  23 316.25
Nicht verbrauchte Beiträge
  Vortrag 1. 1. 1998443 535.40
  Ausgabenüberschuss223 642.90219 892.50
Stiftungskapital  1 000.00
                                    
244 208.75244 208.75

Eventualverbindlichkeiten
Genehmigte, noch nicht ausbezahlte Forschungsbeiträge  1 132 790.95

Münsingen, den 21. April 1999

STIFTUNG FORSCHUNG 3R
Der Präsident: sig. Dr. Hugo Wick
Der Aktuar: sig. E. Diener

8. Bericht der Kontrollstelle an den Stiftungsrat

Als Kontrollstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung (Bilanz und Erfolgsrechnung) der Stiftung Forschung 3R für das am 31. Dezember 1998 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.

Für die Jahresrechnung ist der Stiftungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen.

Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des Berufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet.

Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung Gesetz, Stiftungsurkunde und Reglement.

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Bern, 15. April 1999

KPMG Fides Peat
sig. M. Gasser, Dipl. Wirtschaftsprüfer
sig. i.V. U. Waber


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